Montag, November 13, 2006

Herstory (statt History)

Zufällig sah ich auf 3Sat am Mo. Vormittag eine Wiederholungssendung über UMBERTO ECO.
Besser kann man das, was uns ebenfalls schon während des Geschichtsunterrichts auf der Penne früher auffiel gar nicht in Worte fassen. *lächle*....Ich schrieb seitdem Herstory statt History.



Umberto Eco
Der Semiotiker
"Kulturzeit extra" auf 3Sat:
Umberto Eco - Teil 2


"Die Geschichtsschreibung hat lange versucht, Geschichte anhand der Erklärungen von Staatsmännern, anhand von Schlachten und großen Ereignissen zu schreiben", erklärt er.
"Dagegen wird die Kultur einer bestimmten Zeit eben auch von den kleinen Dingen beeinflusst. Wir haben mit dem Lesen der Comics von Walt Disney gelernt, was Freiheit und Demokratie sind. Dieser Aspekt der Kultur ist sehr wichtig und an diesem Punkt kann man nicht mehr von hoher und niedriger Kultur sprechen. Welches ist die niedrige Kultur? Die des Schulbuchs, das uns lehrte, all jene zu töten, die keine Italiener waren? Oder die von Micky Maus, die anhand der Figur eines Journalisten von der Freiheit erzählt? Es gibt inzwischen eine Tendenz in der Geschichtsschreibung, sich nicht mehr nur an den großen Ereignissen zu orientieren, sondern eine materiale Kulturgeschichte zu schreiben." Um Karl den Großen zu verstehen, könne es zum Beispiel wichtig sein, zu wissen, wie in der Zeit seines Imperiums die Bohnen kultiviert wurden. "Es kann wichtig sein, zu wissen, wie einst Kakaodosen oder die parfümierten Kalender der Friseure gemacht wurden: genauso wichtig wie die Literatur eines Dichters."